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CKD und die Psyche: Die Belastungen einer chronischen Erkrankung

Aktualisiert: 16. Apr.


Auch die Psyche leidet. Die Diagnose CKD und das Leben mit einer chronischen Krankheit bedeutet eine tägliche Belastung.
Auch die Psyche leidet. Die Diagnose CKD und das Leben mit einer chronischen Krankheit bedeutet eine tägliche Belastung.

Die psychische Gesundheit ist bei CKD häufig beeinträchtigt

Bei der Behandlung von CKD sollte unbedingt auch ein Augenmerk auf psychische Symptome gerichtet werden. Viele Menschen mit chronischer Nierenerkrankung (CKD), insbesondere in fortgeschrittenen Stadien oder unter Dialyse, leiden unter psychischen Problemen. Studien zeigen, dass bis zu 50% der Dialysepatienten an Depressionen oder Angstzuständen leiden. Auch diese Zahlen stammen aus Studien: Von befragten Hämodialysepatienten (HD) leiden 63,9% unter Angstzuständen, 60,5% an Depressionen und 51,7% unter Stress. CKD-Patienten haben ein drei- bis viermal höheres Depressionsrisiko als die Allgemeinbevölkerung, und bei etwa 30% der Hämodialysepatienten wird eine Depression diagnostiziert. Auch Erkrankungen wie bipolare Störungen und Schizophrenie treten bei CKD-Patienten häufiger auf.

 

Welche psychischen Erkrankungen sind am häufigsten?

Menschen mit CKD haben mit Folgendem (zusätzlich zu ihrer Krankheit) zu kämpfen:


Depression (anhaltende Traurigkeit, Interessenverlust, Appetit- oder Gewichtsveränderungen, Schlafstörungen, Müdigkeit, das Gefühl von Wertlosigkeit und in schweren Fällen Selbstmordgedanken)

Angst (Nervosität, Panik oder Gereiztheit, intensive Angst oder Panikattacken, die durch Herzrasen, Kurzatmigkeit, Schwitzen und das Gefühl, einer Gefahr ausgesetzt zu sein, gekennzeichnet sind und das tägliche Leben beeinträchtigen)

Stress und emotionale Überlastung

Konzentrations- und Gedächtnisstörungen (auch Demenz, wobei Risikofaktoren wie höheres Alter, Rauchen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine Rolle spielen)


Diese Symptome überschneiden sich oft und erschweren die Behandlung. Daher ist es hilfreich, sowohl die psychischen als auch die physischen Aspekte der CKD gleichzeitig zu behandeln.

 

Warum treten bei CKC überhaupt psychische Probleme auf?

Das Leben mit CKD ist hart. Regelmäßige Dialyse, strenge Diäten, körperliche Symptome und soziale Isolation können belastend sein. Alltagsstress, medizinische Behandlungen und finanzieller Druck können die Situation zusätzlich erschweren. Wenn all diese Faktoren zusammenkommen, leidet die psychische Stabilität. Dieser Aufbau von chronischem Stress, auch allostatische Last genannt, kann sowohl die psychische als auch die körperliche Gesundheit stark beeinträchtigen.


Es ist zudem eine Tatsache, dass Menschen mit psychischen Störungen im Zusammenhang mit Stoffwechselstörungen auch ein höheres Risiko für andere chronische Stoffwechselprobleme haben. Der Grund hierfür ist, dass Stoffwechselstörungen den gesamten Körper betreffen, einschließlich des Gehirns und Organen wie den Nieren. Wenn die Energieproduktion, die Blutzuckerregulierung oder der Umgang mit Entzündungen gestört sind, kann dies gleichzeitig zu psychischen Störungen (wie bipolaren Störungen, Depressionen oder Angstzuständen) und chronischen Erkrankungen (wie CKD, Diabetes, Herzerkrankungen oder Fettleibigkeit) führen. Die zugrunde liegenden biologischen Ursachen überschneiden sich – so dass auf ein Problem oft weitere folgen.

 

Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen erhalten oft weniger medizinische Unterstützung für ihre CKD-Erkrankung

Menschen mit Erkrankungen wie Schizophrenie oder bipolarer Störung erkranken häufiger an CKD und erhalten dabei oft weniger medizinische Versorgung. Mit Lithiumbehandlung ist das CKD-Risiko 6,5-mal höher, ohne Lithiumbehandlung 1,5-mal höher. Innerhalb von drei Jahren nach einer Schizophrenie-Diagnose haben Patienten ein 1,25-mal höheres CKD-Risiko. Sie haben weniger Termine bei Nierenspezialisten und erhalten seltener Behandlungen wie Peritonealdialyse oder Nierentransplantationen. Schizophrenie-Patienten benötigen doppelt so häufig eine Hämodialyse und beginnen mit einer Dialyse trotzdem um 40% seltener. Ihre Symptome sind in Kliniken möglicherweise schwerer zu behandeln, und das Personal ist größtenteils nicht fachgebietsübergreifend ausgebildet. Klare Kommunikation, individuelle Behandlungspläne, gute Koordination zwischen den Nieren- und psychiatrischen Teams und nicht-klinische Interventionen wie Peer-Support können den entscheidenden Unterschied machen.


Psychische Gesundheit beeinflusst die allgemeine Gesundheit

Wenn die alltägliche Motivation schon niedrig ist oder Symptome wie Angst oder Müdigkeit überhandnehmen, wird es deutlich schwieriger, mit einer so komplexen Krankheit wie CKD umzugehen. Eine schlechte psychische Verfassung erschwert es, Behandlungspläne einzuhalten, Ernährungsregeln zu befolgen oder für sich selbst zu sorgen. Dies kann das Fortschreiten chronischer Erkrankungen beschleunigen und zu häufigeren Klinikaufenthalten oder sogar zu einem höheren Sterberisiko führen. (Eine Studie zeigte, dass Dialysepatienten mit Schizophrenie ein um 84% höheres Sterberisiko oder Klinikbedarf hatten.) Eine frühzeitige Behandlung der psychischen Gesundheit kann die Behandlungsergebnisse verbessern, die Lebensqualität steigern und den Verlauf chronischer Erkrankungen verlangsamen.

 

Wie man die psychische Gesundheit stärkt

Die Stabilisierung der psychischen Gesundheit bei CKD erfordert einen umfassenden Ansatz. Sie erfordert die Zusammenarbeit von Ärzten, Psychologen, und Ernährungspezialisten. Einige Medikamente zur Stabilisierung der psychischen Gesundheit sind bei CKD möglicherweise nicht sicher und müssen daher sorgfältig geprüft werden, da die Dosierung gegebenenfalls angepasst werden muss. Patienten können sich auch selbst helfen, indem sie:


➡ aktiv bleiben (gemäß ärztlicher Empfehlung)

➡ sich gesund und nierenfreundlich ernähren

➡ gut schlafen

➡ soziale Kontakte pflegen

➡ Tagebuch schreiben

➡ Selbsthilfegruppen beitreten

➡ mit einem Ernährungs- und Lifestyle-Coach arbeiten

 

Die Zusammenarbeit mit Ernährungs- und Lifestyle-Coaches kann einen großen Unterschied machen. Im Gegensatz zu anderen Gesundheitsexperten sind Ernährungs- und Lifestyle-Coaches nicht nur darauf geschult, Menschen die nötigen Informationen für eine bessere Ernährung und Lebensweise zu geben, sondern auch, sie zu motivieren, zu begleiten und ihnen aktiv zu helfen, dauerhafte und nachhaltige Veränderungen zu erreichen. Coaches bieten Motivation, Struktur und individuelle Unterstützung, um Patienten zu mehr Selbstvertrauen zu verhelfen. Sie brauchen es für den Umgang mit einer so komplexen Erkrankung wie CKD.

 

Eine Ernährungsform, die sowohl den Nieren als auch der Psyche hilft

Eine vollwertige ketogene Ernährung, die speziell auf die Nierengesundheit abgestimmt ist, kann sowohl die Nierenfunktion als auch das psychische Wohlbefinden verbessern. Und zwar durch:


➡ Senkung des Blutzucker- und Insulinspiegels

➡ Reduzierung von Nierenstress und Entzündungen

➡ Förderung der Gewichtsabnahme und Senkung des Blutdrucks

➡ Versorgung des Gehirns mit konstanter Energie aus Ketonen

➡ Stabilisierung der Stimmung und der geistigen Klarheit

➡ Regulierung der Neurotransmitter


Die ketogene Ernährung verzichtet auf verarbeitete Lebensmittel und schädliche Zusatzstoffe und konzentriert sich stattdessen auf natürliche, nährstoffreiche Mahlzeiten. Wie erste Studien zeigen, kann sie ein hilfreicher Bestandteil eines umfassenden Behandlungsplans für CKD sein.


Darüber hinaus wird eine gut formulierte ketogene Diät zunehmend als wirksames therapeutisches Instrument zur Behandlung psychischer Erkrankungen anerkannt, von mittelschweren Angstzuständen und Depressionen bis hin zu schwereren Erkrankungen wie bipolarer Störung und Schizophrenie. Studien haben gezeigt, dass Ketone eine reine, stabile Energiequelle für das Gehirn darstellen, die Regulierung von Neurotransmittern unterstützen und Entzündungen reduzieren – alles Schlüsselfaktoren für die Verbesserung der psychischen Gesundheit. Dies macht die ketogene Therapie besonders vielversprechend für Menschen, die sowohl an chronischer Nierenerkrankung als auch an gleichzeitig bestehenden psychischen Problemen leiden.

 

Zusammenfassung

Die psychische Gesundheit ist ein zentraler Bestandteil der Behandlung von CKD. Viele Patienten leiden unter Depressionen, Angstzuständen oder anderen Problemen, die ihre körperliche Gesundheit und Lebensqualität beeinträchtigen können. Mit dem richtigen medizinischen Team, durchdachten Behandlungsstrategien, geschulten Coaches und gegebenenfalls einer nierenfreundlichen ketogenen Diät können sowohl die psychische als auch die körperliche Gesundheit verbessert werden.


Quellen:


 
 
 

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Photos von Linda Pollari

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